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08.08.2024
Petition zur Anerkennung der Opfer der sog. „Aktion T4“ gestartet!
Die Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie e.V. (CBP) ist im Verbändebündnis Kontaktgespräch Psychiatrie aktiv und stellvertretend für das Verbändebündnis hat die Ruth-Fricke-Stiftung eine öffentliche Petition beim Petitionsausschuss des Bundestages eingereicht. Sie finden den offiziellen Text unter folgendem Link:
>> Petition zur Anerkennung der Opfer der sog. „Aktion T4“
Nach der Veröffentlichung beginnt eine Frist von sechs Wochen, in denen die notwendigen 30.000 Unterschriften gesammelt werden können, um eine Befassung des Deutschen Bundestages mit dem Thema zu erreichen.
Ziel der Petition ist die offizielle politische Anerkennung der Opfer der Euthanasie, insbesondere der Menschen mit psychischen Erkrankungen, ihrer Angehörigen und Hinterbliebenen. Es geht darum, all diese Menschen in der deutschen Gedenkkultur sichtbar zu machen. Straßen oder Kliniken könnten nach ihnen benannt und Stolpersteine verlegt werden. Eine offizielle Anerkennung und Entschädigung dieser Opfer des Nationalsozialismus ist bis heute nicht erfolgt. Eine offizielle Anerkennung ist auch notwendig, um Forschung und Gedenkstätten stärker zu unterstützen und zu fördern.
25.04.2024
Eine inklusive Gesellschaft braucht Heilerziehungspfleger:innen!
Sie sind ein fundamentaler Bestandteil für die Verwirklichung einer inklusiven Gesellschaft, zu der sich Deutschland durch die Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention verpflichtet hat. Es bedarf Experten:innen, die Menschen mit Behinderungen dabei unterstützen, selbstbestimmt mit allen Rechten und Freiheiten am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.
Aktuell reicht die Anzahl der Ausbildungs- und Berufs-Interessent:innen nicht aus, um den tatsächlichen Fachkräftebedarf abzudecken. An allgemeinbildenden Schulen wird zu wenig über das Berufsbild berichtet und in der Gesellschaft ist das Berufsbild zu wenig bekannt.
Daher appelliert ein breites Bündnis der Wohlfahrtspflege an alle politischen Entscheidungsträger und gesellschaftlichen Akteure, sich für die Heilerziehungspflege stark zu machen und dazu beizutragen, dass dieser bedeutende Beruf bekannter wird.
Menschen mit Unterstützungsbedarf und die sie begleitenden Heilerziehungspfleger:innen müssen in ihrer Bedeutung für die Gesellschaft anerkannt und wahrgenommen werden!
>>Download Positionspapier zur Situation der Heilerziehungspflege in Baden-Württemberg
01.04.2024
Führungsspitze des St. Josefshauses Herten wieder komplett
Christian Kunde beginnt als Vorstand
Die Führungsspitze des St. Josefshauses Herten ist ab sofort wieder vollständig besetzt. Christian Kunde komplettiert ab 1. April 2024, gemeinsam mit der langjährigen Vorständin Birgit Ackermann, nun wieder die Doppelspitze des Hauses.
Kunde ist 40 Jahre alt. Der studierte Pädagoge und Wirtschaftswissenschaftler war zuletzt Gesamtleiter einer kirchlichen Einrichtung der Berufsbildungs- und Jugendhilfe in Bayern. Zuvor war er an der Universität der Bundeswehr in München in der Führungskräfteausbildung studierender Pädagogen und Psychologen tätig. Insgesamt diente er 16 Jahre lang als Pionieroffizier in der Bundeswehr und besetzte verschiedenste Führungspositionen.
Birgit Ackermann äußerte sich erfreut über die Gewinnung von Christian Kunde für das St. Josefshaus: „Wir freuen uns über die Verstärkung durch Christian Kunde. Seine Expertise in den Bereichen Finanzen und Organisation wird uns dabei unterstützen, die anstehenden Herausforderungen erfolgreich zu meistern und unsere Strategien weiter voranzutreiben.“
Kunde selbst blickt gespannt auf die neue Herausforderung: „Das St. Josefshaus ist eine traditionsreiche und innovative Einrichtung mit einem hervorragenden Profil“, sagte er. „Ich freue mich darauf, gemeinsam mit meiner Vorstandskollegin und den Mitarbeitenden die Zukunft des Hauses zu gestalten.“
28.01.2024
Gedenkstein für Opfer der Nazi-Euthanasie:
25 Jahre Mahnmal
Seit genau 25 Jahren steht der Gedenkstein für die 345 Opfer der Nazi-Euthanasie im St. Josefshaus in Herten. Dieser Stein ist weit mehr als ein Denkmal aus Stein, er ist ein Zeugnis für die Opfer und ein Mahnmal gegen das Vergessen.
Aber dieses Mahnmal erinnert nicht nur an die Grausamkeiten der Nazi-Euthanasie, sondern knüpft auch direkt an den Holocaust an. Die verabscheuungswürdigen Methoden, die zur Vernichtung der Euthanasie-Opfer führten, legten den Grundstein für die Massenmorde des Holocaust. Das Personal, das in den Tötungsanstalten des Euthanasie-Mordprogramms involviert war, setzte seine grausame Tätigkeit in den Konzentrationslagern fort und perfektionierte dort seine mörderischen Praktiken.
Ein langer Weg der Anerkennung
Die Aufarbeitung der Tötung von kranken und behinderten Menschen hat in der deutschen Öffentlichkeit lange gedauert, wie 2017 der damalige Bundestagspräsident Norbert Lammert während einer Gedenkstunde im Bundestag feststellte. Ein spätes Aufgreifen, das in der Gesellschaft durch die Traumata der Vergangenheit, Scham, Verdrängung und Tabuisierung verzögert wurde. Die Entstehung dieses Denkmals im St. Josefshaus war daher auch von Anfang an von kontroversen Diskussionen begleitet.
Vor etwa 30 Jahren begann die mühsame Rekonstruktion der Ereignisse der Nazi-Euthanasie im St. Josefshaus. Bernhard Späth, damaliger Direktor, beauftragte Ferdinand Müller, damals Leiter der Karl-Rolfus-Schule, mit dieser schwierigen Aufgabe. Müller leitete eine Arbeitsgruppe, die sich durch die vorhandenen Dokumente kämpfte. Doch die wirklich wichtigen Unterlagen waren rar, da bei der "Verlegung" der Opfer sämtliche persönlichen Dokumente mitgenommen wurden. Die Erkenntnisse dieser Arbeit wurden in zwei wissenschaftlichen Symposien vertieft.
Debatten um den Gedenkstein
Müller erinnert sich: "Am Ende der Recherchen wollte ich ein bleibendes Gedenken an die Opfer der Nazimorde auf dem Gelände des St. Josefshauses schaffen." Doch diese Idee traf im Leitungsteam auf Widerstand, außer bei Späth. "Die Gegenargumente konzentrierten sich darauf, nicht für immer an die schrecklichen Ereignisse erinnert werden zu wollen, die Furcht vor einem Missverständnis, dass das St. Josefshaus in die Morde verwickelt war, und die Kosten für den Gedenkstein."
Letztendlich wurde Müllers Idee dank des Engagements von Späth und der finanziellen Unterstützung der Erzdiözese Freiburg realisiert. Während ihrer weiteren Überlegungen stießen sie auf den Bildhauer Leonhard Eder aus Rheinfelden. Es folgten intensive Gespräche in Eders Atelier.
„Ich erinnere mich noch gut daran, die zahlreichen waagrechten Einkerbungen und Balken symbolisieren das Eingesperrtsein, das den Todgeweihten den Ausweg aus der Gaskammer versperrte", beschreibt Müller Eders Kunstwerk. "Die Vielzahl von Körperteilen, die aus dem Stein hervorstechen, spiegelt die Verzweiflung und den vergeblichen Kampf der Menschen in der Gaskammer wider, ihr unermüdliches Streben, dem Schicksal des Erstickens durch Vergasung zu entkommen."
Als Inschrift wurde Psalm 39, Vers 13 gewählt: „Höre mein Gebet, Herr, und vernimm mein Schreien, Schweige nicht zu meinen Tränen.“ Als Aufforderung, die Leiden und das Unrecht, das den Opfern widerfahren ist, nicht zu ignorieren.
Eine weitere Kontroverse drehte sich um den Standort des Gedenksteins. Ferdinand Müller erzählt: "Die Meinung sehr vieler war, wenn schon ein Mahnmal errichtet werden sollte, dann sollte es eher abseits der öffentlichen Aufmerksamkeit platziert werden." Daher wurde vorgeschlagen, den Gedenkstein hinter der Kirche im Park aufzustellen.
Müller und Späth waren jedoch entschieden anderer Meinung: Der beste Standort für den Gedenkstein wäre direkt vor der Kirche, mitten im Leben, wo täglich an die hundert Autos vorbeifahren, Menschen im Alltag unterwegs sind.
Gedenken und Hoffnung
Die Einweihung des Gedenksteins erfolgte dann 1999 im Rahmen eines Gottesdienstes, den der damalige Domkapitular und spätere Weihbischof Bernd Uhl mit Pfarrer Anton Frank zelebrierten. Es war ein denkwürdiger Moment, als sich nach dem Gottesdienst in klirrender Kälte Bewohner des St. Josefshauses und Gäste am Stein versammelten und Blumenzwiebeln um den Stein pflanzten als Zeichen der Hoffnung, während die Namen aller Opfer verlesen wurden.
Für Ferdinand Müller bedeutete der Gedenkstein einen Abschluss. Seine Energie war erschöpft, und er bat Späth um Entbindung von seiner Aufgabe. Im Nachhinein betrachtet, sieht er es jedoch als einen dauerhaften Erfolg seiner Arbeit, dass er mit Hilfe von Schwester Astrid Ritter, einer Zeitzeugin der Ereignisse, die genaue Anzahl und die Namen jedes einzelnen Mordopfers aus dem St. Josefshaus ermitteln konnte. Dadurch konnten die Opfer der Anonymität entrissen werden und durch die Erinnerung an ihr individuelles Schicksal ihre Würde zurückerlangen.
In den letzten zehn Jahren ist der Gedenkstein tiefer in das kollektive Gedenken einbezogen worden, indem Schüler der Theresia-Scherer-Schule und Bewohner des St. Josefshauses aktiv an der Gestaltung des Gedenkgottesdienstes für die Opfer der Nazi-Euthanasie teilnehmen. Die Schüler erarbeiten dazu im Unterricht eine symbolische Aktion, die den Gedenkstein zentral in den Gottesdienst einbindet.
„Durch dieses Engagement ist der Gedenkstein noch mehr zu einem wichtigen Ort des Erinnerns geworden und zugleich eine Aufforderung Verantwortung zu übernehmen“, so die Vorständin des St. Josefshauses Birgit Ackermann. „Eine Mahnung an alle, die denken, die Geschichte ist längst vorbei.“
03.08.2023
INFOS FÜR ALLE
Mit dem Intranet für die Beschäftigten der Werkstätten
St. Josefshaus
Mit großer Freude möchten wir unser neuestes Projekt vorstellen, das uns Dank der Unterstützung der Firma INTESO aus Lörrach ermöglicht wurde: Das brandneue Intranet für die Beschäftigten unserer WfbM!
Infos für alle: Das Intranet wurde speziell für Beschäftigte entwickelt, die oft nicht lesen oder schreiben können. Wir möchten sicherstellen, dass alle Beschäftigte Zugang zu den wichtigsten Informationen haben, ganz gleich, welche Voraussetzungen sie mitbringen. Dazu steht jeder Abteilung an unseren Standorten ein eigenes Tablet mit Zugang zum Intranet zur Verfügung. Die Inhalte werden mit Bildern, Videos und einer Vielzahl von Audio-Dateien vermittelt.
Einfache Kommunikation: Mit unserem neuen Intranet können die Beschäftigten per Sprachnachricht dem Werkstattrat, der Frauenbeauftragten oder dem Jobcoach ihre Anliegen mitteilen. Wir möchten, dass jeder gehört wird und aktiv an Entscheidungen teilnehmen kann!
Unterhaltung pur - mit den neuesten Nachrichten aus der WfbM und aus aller Welt, den spannendsten Folgen unseres Werkstatt-Radios und vielen interessanten Videos und Bildern rund um das Thema Arbeitssicherheit.
Weiterbildung leichtgemacht: Die Beschäftigten haben Zugriff auf ein umfangreiches Fortbildungsprogramm, das ihnen hilft, sich weiterzuentwickeln.
Unser Kalender in leichter Sprache hilft, mehr über den Hintergrund bestimmter Feiertage zu erfahren und keine wichtigen Termine mehr zu verpassen.
Was steht auf dem Speiseplan? Unser Intranet hält die Beschäftigten immer auf dem Laufenden, welche köstlichen Mittagsgerichte sie erwarten.
Und noch so viel mehr: Die Plattform bietet zahlreiche weitere Informationen, Anleitungen und interessante Inhalte rund um das Thema Arbeit.
Ein herzliches Dankeschön an INTESO aus Lörrach, die uns bei der Umsetzung dieses Projekts tatkräftig unterstützt haben. Ohne sie wäre das alles nicht möglich gewesen!
Jetzt ist es für uns an der Zeit, das Intranet gemeinsam zu entdecken und stets mit aktuellen Inhalten zu erweitern.
Patrick Seitz
Begleitender Dienst WfbM
23.02.2023
Aktualisierung der Pläne für den Markhof
Wer in der Baubranche unterwegs ist,
wer in der Eingliederungshilfe tätig ist und
wer aktuell Personal finden muss,
aktualisiert dieser Tage seine Strategien – allemal wenn sie aus dem Jahr 2019 stammen.
Schneller Abriss übersetzen wir mit effizienter Abriss, geplant war der Abriss schon seit 2019.
Am wichtigsten ist es uns aber mitzuteilen:
Das Charakteristische des Markhofs sind die Menschen,
die dort leben, arbeiten und ihre Freizeit verbringen.
Ihnen den Ort, der für sie Heimat ist, zu erhalten, das ist die Aufgabe des St. Josefshauses. So können wir alle beruhigen das Charakteristische des Markhof ist noch da.
Auch der unter Denkmalschutz stehende alte Markhof steht noch und ist nun auch von der Straße gut zu sehen.
Wir hatten die Presse um etwas Geduld gebeten, das bitten wir die Bürger auch.
Wir freuen uns über so viel Interesse am Markhof. Gerne kommen wir diesem entgegen, wenn die vielen aktuellen Neuerungen in unsere Pläne eingearbeitet sind.
Dann freuen wir uns auf die weitere gemeinsame und kreative Gestaltung.
Herzlichen Dank für Ihr Verständnis.
Der Tippfehler "2029" wird uns dabei nicht Richtlinie sein ;-)
18.05.2022
Standortbestimmung und Zukunftsszenarien der Eingliederungshilfe im Landkreis Lörrach
Landrätin Dammann und Sozialdezernentin Zimmermann-Fiscella baten zum gemeinsamen Gespräch
Im Februar 2022 nahmen die Leistungserbringer von Angeboten der Teilhabe und Eingliederungshilfe die Einrichtungsbezogene Impfpflicht zum Anlass, die Landrätin des Landkreis Lörrach Frau Marion Dammann um ein gemeinsames Gespräch über zukünftigen Lebens-, Bildungs- und Arbeitsbedingungen in der Eingliederungshilfe zu bitten.
Bereits in der Folgewoche erhielten das St. Josefshaus Herten, die Christophorusgemeinschaft, die Lebenshilfe Lörrach, die Eigenbetriebe des Landkreises, Leben & Wohnen Lörrach sowie das Haus Engels ein Antwortschreiben mit einen Gesprächstermin am 17.05.2022.
In einer sehr offenen und konstruktiven Atmosphäre wurden gemeinsam mit den Leistungserbringern, der Landrätin, der Sozialdezernentin sowie den Vertreter*innen der Eingliederungshilfe und Sozialplanung des Landkreises eine Standortbestimmung der Eingliederungshilfe im Landkreis Lörrach erörtert.
Schnell wurde deutlich, dass aus unterschiedlichen Perspektiven ein gemeinsamer Blick auf die Handlungsbedarfe entstand. Lösungsorientiert und zukunftsbezogen wurden miteinander Forderungen und Erwartungen sowie Standpunkte zu den aktuellen Herausforderungen ausgetauscht.
Die Themenfelder:
- Offenlegung der aktuellen Situation an die politisch Verantwortlichen im Landkreis, beim KVJS, im Land und Bund sowie
- verbindliche Absprachen zu Verhandlungsabläufen von Leistungs- und Vergütungsvereinbarungen zum BTHG,
- Maßnahmen zur Verbesserung der Personalsituationen in der Einrichtungen der Eingliederungshilfe und
- Unterstützung innovativer Ansätze zur Verbesserung der Kontextfaktoren wurden festgelegt und deren weitere Bearbeitung in Arbeitsgruppen und Gremien des Landkreises abgesprochen.
Sowohl Leistungserbringer als auch Leistungsträger zeigten reges Interesse und offene Bereitschaft an der Verlässlichkeit von Angeboten sowie der Umsetzung und Aufrechterhaltung des Leistungsspektrums im Landkreis Lörrach kooperativ mitzuwirken. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass es sich bei diesem Gespräch um eine zukunftsweisende Absprache und einen äußerst konstruktiven Neustart in die BTHG-Umsetzung nach mehr als zwei Corona-Jahren handelt.
Das Thema Einrichtungsbezogene Impfpflicht wurde kurz in der Umsetzung und auch den aktuellen Auswirkungen in den Einrichtungen erörtert. Die politischen Aktivitäten der Leistungserbringer auf Landes- und Bundesebene wurden dargestellt, während die Landrätin ein angemessenes Augenmaß bei der Bewertung von Betretungsverboten zusagte.